Chronik

Sehr erfreut ist die Gemeinde, dass Herr Werner Jarms, Enkel von Ferdinand Niemann, die von seinem Großvater verfasste Chronik online gestellt hat.

Ferdinand Niemann war Grund- und Hauptschullehrer in Wangelau in der Zeit von 1933 und 1958. Nach seinem Tod im Jahr 1973 ergänzte Herr Werner Jarms die Chronik. Seit dem Jahr 2003 befindet sich die Chronik im Besitz des Enkels.

Hier geht es zur Chronik von Ferdinand Niemann

Es war einmal ein kleines Dorf… und ist es heute noch.

Chronik

Es wird vermutet, dass Wangelau während der Kolonialisationszeit zwischen 1150 und 1230 entweder auf einem ehemals slawischen Siedlungsplatz neu aufgebaut wurde oder gleich unter deutschem Recht, aber unter Beteiligung von Slawen als Kolonisten, entstand. Letzteres ist wegen des slawischen Ortsnamens Wanke-lowe = Ort des Wegiel als wahrscheinlich zu vermuten. Wangelau ist 1230 im Zehntregister des Ratzeburger Bistums als deutsche Siedlung mit 12 Hufen Ackerland verzeichnet. Die Gemeinde umfasst ein Gebiet von ca. 650 ha.

Noch heute erkennt man deutlich, dass Wangelau als Angerdorf angelegt wurde. Trotz der Flurbereinigung 1954/55 sind viele alte Grundstücke und Grenzen erhalten geblieben, so zum Beispiel der Dorfanger, von mächtigen Linden umgeben, mit den anliegenden Höfen und dem Dorfteich. An der Stelle des ehemaligen Schulhauses stand früher die Elisabethkapelle; sie wird erstmals 1581 als dem Kirchspiel Lütau zugehörig erwähnt. Auch die alte Feldsteinmauer blieb erhalten, die erst den Kirchhof und später den Schulgarten eingrenzte. Der Kirchsteig nach Lütau behielt bis heute diesen Straßennamen.

Im Jahr 1917 zerstörte ein Großbrand sieben Gebäude im Ortskern. Innerhalb von 1-2 Jahren wurden sie jedoch wieder aufgebaut. Viele der um den Dorfanger liegenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind entweder als einfache Kulturdenkmale, als erhaltenswert und/oder ortsbildprägend eingestuft und vor 1919 entstanden. Das älteste Haus ist ca. 250 Jahre alt, weitgehend in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten und noch reetgedeckt.

In den Jahren 1987-1993 wurde ein Dorferneuerungsprogramm mit öffentlichen und vielen privaten Maßnahmen durchgeführt. Das Programm weckte den Gemeinschaftsgeist und gab dem Dorfleben viele neue Impulse. Durch die Förderung von Privatvorhaben wurde wertvolle Bausubstanz erhalten und saniert. Die Gemeinde kaufte für die Erhaltung ortsprägender Gebäude am Dorfanger die „Alte Schmiede“ und eine baufällige alte Fachwerkscheune. Die Scheune verwandelte sie mit enormer Eigenhilfe der Feuerwehr zu einem schmucken Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehaus. Das „Sprüttenhus“ ist heute für die ca. 217 Einwohner unumstrittener Mittelpunkt des Dorflebens. Neben der Freiwilligen Feuerwehr, welche seit mehr als 70 Jahren zum Wohle der Gemeinschaft wirkt, bereichert nun auch wieder ein gemischter Chor mit seinen Aktivitäten das Dorfleben.